Auf Initiative des Kreistagsabgeordneten Thomas Pawlik (SPD), Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses, haben Mitglieder der SPD/FDP-Kreistagsgruppe auf ihrer Sommerreise Rinteln besucht und sich im Mehrgenerationenhaus an der Ostertorstraße mit Bürgermeisterin Andrea Lange und dem Rintelner Stadtjugendpfleger Sebastian Beck über die gelungene Jugendbeteiligung in der Stadt an der Weser informiert.

An dem Gespräch haben Mitglieder von JugendKomm und Gäste vom Jugendbeirat Auetal sowie Landrat Jörg Farr und der Landtagsabgeordnete Jan-Philipp Beck teilgenommen.

„Jugendbeteiligung hat in Rinteln Tradition und einen hohen Stellenwert“, betonte Bürgermeisterin Andrea Lange. Natürlich bleibe immer noch Luft nach oben. Es sei ihr wichtig, Gespräche mit den Jugendlichen zu führen und ihnen Themen näher zu bringen, damit sie Interesse an der Entwicklung der Stadt haben. Ein halbes Jahr Bearbeitungsdauer, so Lange, sei für eine Verwaltung ein schneller Vorgang, für Jugendliche eher nicht.

„Die Politik nimmt die Jugendlichen ernst; Transparenz ist wichtig, um Verständnis für Entscheidungen zu bekommen, gilt es, die Argumente in Gesprächen zu kommunizieren“, so Sebastian Beck. Zu Beginn des Projektes „JugendKomm“ seien die verschiedenen Stufen der Beteiligung diskutiert worden. „Die Jugendbeteiligung brennt den jungen Leuten unter den Nägeln“, weiß Beck.

Die Jugendlichen engagieren sich in ihrer Freizeit, damit Rinteln lebenswert bleibt. Eine der ersten Ideen, so der Stadtjugendpfleger, sei der Bau eines Dirt Parks gewesen. Nach zwei Jahren erfolgte bereits die Einweihung. Auf der Wunschliste der etwa 25 Rintelner Jugendlichen steht ein zusätzlicher Multifunktionsspielplatz. „Jeder Spielplatz für Kinder muss von Kindern selbst geplant werden“, erklärte Thomas Pawlik.

Natürlich hat JugendKomm sich auch mit Themen beschäftigt, die nicht umgesetzt werden konnten. „Die Jugendlichen waren trotzdem nicht sauer, die Bürgermeisterin hat sie sofort informiert und transparent die Gründe für die Entscheidung erklärt“, erläutert Sebastian Beck. „Wir brauchen euer Expertenwissen, können euch aber nicht den Himmel versprechen und nicht alles realisieren“, so Pawlik realistisch.

Nicht so gute Erfahrungen macht zurzeit der 2022 gegründete Auetaler Jugendbeirat. Man hat zunächst einen Weihnachtsmarkt in Rehren organisiert und einen Antrag für den Bau einer Skaterbahn im Auetal gestellt. „Die Transparenz läuft nicht so gut im Auetal, wir sollen mit der Verwaltung reden und nicht mit dem Rat“, berichtete eine Jugendliche.

„Wir sind mit unserer Idee von einer Plattform oder einer Werkstatt für Beteiligungen auf dem richtigen Weg“, schilderte Pawlik die Bemühungen der SPD/FDP-Gruppe, dafür eine Mehrheit im Kreistag zu finden.

„Für eine konsequente Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention auf kommunaler Ebene ist die Beteiligung der Kinder und Jugendlichen an der kommunalen Arbeit erforderlich“, meinte der SPD-Fraktionsvorsitzende Eckhard Ilsemann. Der SPD-Landtagsabgeordnete Jan-Philipp Beck hat die Jugendlichen in den Landtag nach Hannover eingeladen, damit sie erfahren, wie Demokratie auf Landesebene funktioniert.

Am 9. Juni geht es um dich, um uns und um die Zukunft Europas.