Zum Auftakt der diesjährigen Sommertour trafen sich die Mitglieder der Gruppe SPD/FDP im Kreistag auf Anregung von Ralph Tegtmeier im Bad Nenndorfer Ortsteil Horsten, um sich von Markus Brockmann und Jürgen Licht vom Straßenbauamt Hameln den Baufortschritt an der Baustelle der Kreisstraßen K48/K49 zwischen Riepen und Horsten erläutern zu lassen.

„Seit Anfang 2002 laufen bereits die Planungen“, erinnerte sich Tegtmeier. Am 11. April 2023 haben die Baumaßnahmen begonnen, die im August 2024 beendet sein sollen. Im Jahr 2021 wurde bereits das Brückenbauwerk über die Rodenberger Aue neu gebaut. Der Ausbau der beiden Kreisstraßen erstreckt sich über eine Länge von etwa 1,722 Kilometer.

Für die gesamte Baumaßnahme sind Gesamtkosten in Höhe von etwa 4,64 Millionen Euro angesetzt worden. Mit 65 Prozent fördert das Land Niedersachsen das Projekt; die Gemeinde Nienstädt unterstützt mit 94.000 Euro. „Die Anlieger sind sehr kooperativ und lassen ihre Fahrzeuge in einer Nebenstraße stehen“, freute sich Jürgen Licht.

„Es gibt wenige Landkreise, die so ein Investitionsprogramm fahren“, betonte Markus Brockmann. „Es ist kontinuierlich in die Infrastruktur und die Qualität des Landkreises investiert worden, aber es gibt noch gravierende Qualitätsunterschiede bei den Straßen im Landkreis - eine Aufgabe für die nächsten Jahre“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Eckhard Ilsemann.

Im Dorfgemeinschaftshaus Beckedorf sprachen die Kreispolitiker mit Vertretern des Vereins Bürgerenergiewende Schaumburg und der BürgerenergieGenossenschaft Schaumburg sowie Mitarbeitern des Landkreises über die Perspektiven für energetische Klimaschutzmaßnahmen und den Ausbau der Windenergie.

„Die Erneuerbaren Energien bieten Perspektiven für regionale Unternehmen und Anleger sowie alle Menschen, die die Energiewende aktiv vorantreiben wollen“, betonten Daniel Milbradt und Frank Tegtmeier von Verein Bürgerenergiewende Schaumburg und berichteten von der inzwischen vierten Bürger-Solaranlage auf der neuen Sporthalle in Sachsenhagen. Sie bedauerten, dass zu selten die Chancen der Windenergie gesehen werden, es aber Widerstände gegen die Windräder gibt, weil sie Schatten werfen und Geräusche verursachen. Windräder haben heute bekanntlich die Höhe des Eifelturms, damit sie wirtschaftlich betrieben werden können; und die Investoren müssen Schutzbestimmungen beachten.

„Hundert Prozent aller geplanten Windräder werden beklagt, es wird über 100.000 geschredderte Vögel gesprochen, aber vergessen, dass Millionen Vögel von Katzen gefressen werden“, so Tegtmeier. Die Genossenschaft gibt Geschäftsanteile zu jeweils 1.000 Euro aus und verzinst diese mit einer Rendite von 4 Prozent. Mit Geld könne man, so Milbradt, „ideologische Bedenken überwinden.“ Die Wirtschaft verändere sich, „wer bremst, verliert“, so Milbradt an die Kreispolitiker.

„Es gibt viele Menschen, die andere Sorgen haben“, meinte Thomas Pawlik (SPD) und nannte als Beispiel die Halde Georgsschacht in Stadthagen, die als Leuchtturmprojekt verkauft werde. „Wirtschaftliche Interessen spielen eine Rolle, Gewinne sollen gemacht werden - und es gibt Umweltprobleme“, so der Sozialpolitiker.

„Wir wollen so viel Windkraft wie möglich, auch mehr als die vom Land Niedersachsen vorgegebenen 0,06 Prozent der vorhandenen Kreisfläche - aber nur innerhalb des Rechtssystems“, betonte Landrat Jörg Farr und verwies auf 15 Jahre währende Prozesse um Windkraftprojekte in Rinteln. Die Berücksichtigung der militärischen Belange (Flughäfen Achum und Wunstorf) führt zum Ausschluss von 85 Prozent der Landkreisfläche. „Es ist unsere Aufgabe, alles rechtssicher zu machen und Chancen in Schaumburg zu nutzen“, so Farr abschließend.

Text: Michael Meissner

Gruppenbild an Straße
Gruppenbild mit Baufahrzeug
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