Matthias Müller, Freiberuflicher Bildungsreferent für das Bildungszentrum der IG Metall, gab in einem Film und einem Referat Hintergrundinformationen zur geschichtlichen Entwicklung der Sozialversicherung und den Eckpunkten der Gewerkschaften, in denen diese Ansätze zu einer solidarischen gesetzlichen Rente sehen.

Die heutige demographische Entwicklung bringt das in der Kultur manifestierte Gebot: „Jung sorgt für Alt“ ins Wanken. Da der Anteil der älteren Menschen in der Gesellschaft ständig ansteigt, der Anteil der Jüngeren sinkt, kommt es medial gepuscht zum Generationenkonflikt. Zur Zeit decken die Einnahmen der gesetzlichen Rentenversicherung nicht die Ausgaben.

Die gesetzliche Rentenversicherung ist eng auf den Status als Arbeitnehmer*in zugeschnitten. Insbesondere für Beamte und einen Teil der Selbstständigen gibt es eigene Systeme der Alterssicherung. Rund zwei Drittel der Selbstständigen und Freiberufler haben hingegen keine obligatorische Sicherung für Risiken im Alter, Invalidität und Tod. Dies betrifft insbesondere Solo-Selbstständige, die allein vom Verkauf ihrer eigenen Arbeitskraft leben und keine Angestellten haben.

Was sind die Ziele der Gewerkschaften:

  • Für den Neuaufbau einer solidarischen Alterssicherung ist es perspektivisch von zentraler Bedeutung, dass alle Erwerbstätigen in einem gemeinsamen System pflichtversichert sind. Das österreichische Rentensystem ist hierfür eine gute Blaupause.
  • Nach aktuellen Prognosen der Bundesregierung liegt das Rentenniveau aktuell bei 48,3 Prozent. Bis zum Jahr 2025 wird das Rentenniveau auf 48 Prozent stabilisiert, ein politisch gefordertes Zwischenziel der IG Metall. Um ein angemessenes Leistungsniveau, wie es vor der Rentenreform der Jahrtausendwende bestanden hat, zu erreichen, strebt die IG Metall eine Anhebung auf 53 Prozent an.
  • Die IG Metall plädiert für passgenaue Übergangsoptionen und eine erreichbare Regelaltersgrenze. Flexible Ausstiegsmöglichkeiten aus dem Arbeitsleben werden vor der Regelaltersgrenze benötigt und nicht danach. „Arbeiten ohne Ende“ ist weder gesellschafts- noch sozialpolitisch akzeptabel und keine nachhaltige Antwort auf den wachsenden Fachkräftebedarf.

Die aufgeführten Eckpunkte finden die volle Unterstützung der SPD AG60plus. Auf dem Weg über die Bundestagsabgeordnete wird die SPD AG 60plus diese Forderungen einbringen.

Sie sind zum Download beigefügt:Download der Erklärung zur Rente

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