Klimawandel – Klimaschutz
Am 22.06.2023 traf sich die AG 60plus des Unterbezirkes Schaumburg zum aktuellen Thema „Klimawandel -Klimaschutz“ in der Alten Polizei Stadthagen. Frau Siegrun Boldt, Diplom Physikerin und Meterologin, stellte eindrucksvoll die Entstehung und den Wandel des Klimas von Beginn der Aufzeichnung der Wetterdaten bis zur heutigen Zeit dar.
Das „Klima“ beschreibt die verschiedenen Wetterbedingungen über einen längeren Zeitraum. Das „Wetter“ ist der kurzzeitige Zustand der Erdatmosphäre an einem bestimmten Ort im Zusammenspiel von Wind, Sonne und Wolken.
Man unterscheidet weltweit 6 Klimazonen: vom Polaren bis zum Tropischen Klima. Europa liegt im Warmgemäßigten Klima.
Die Geschichte des Klimas ist geprägt von großen Veränderungen. So betrug die Bodentemperatur von ca. 4,6 Milliarden Jahren 180 Grad Celsius, es gab noch kein Wasser. Im Verlauf sank die Bodentemperatur. Vor 2,3 Milliarden Jahren kam es zur ersten Eiszeit: die Pole waren vereist. Innerhalb der Eiszeiten wechseln sich Warm- und Kaltzeiten ab. Zur Zeit leben wir in einer Warmzeit.
Warm – und Kaltzeiten hatten und haben jeweils einen großen Einfluss auf Gesundheit und Wohlbefinden von Mensch und Tier.
Bspw. war es im 6. Jahrhundert nach Christus in Europa bitterkalt. Hungersnöte und Epidemien waren die Folge, die Bevölkerungszahlen erreichten ein Tief. Gleiches vollzog sich im 14. und im 16. Jahrhundert nach Christus, es kam zu Pestepidemien.
Demgegenüber gab es während des Mittelalters Schwankungen, die dazu führten, dass zur Weihnachtszeit die Bäume ausschlugen und im Februar die Erdbeeren reif waren.
Erst im 18. Jahrhundert nahm die Abhängigkeit der Bevölkerung vom Klima deutlich ab. Bewässerungssysteme und Düngung führten zu Produktivitätssteigerungen. Dennoch kam es im Jahre 1816 zu verheerenden Missernten. Um die Not der Landwirte zu mildern, gründete Friedrich Wilhelm Raiffeisen Vereine zu ihrer Unterstützung. Die Urform der Raiffeisenbank entstand.
Im 19. Jahrhundert prägten die Vulkanausbrüche des Tambora (1815) und des Krakatau (1883) in Indonesien das Klima. Die große Menge Asche, die in die Atmosphäre geschleudert wurde, ließ weltweit die Durchschnittstemperatur sinken und bescherte Nordamerika und Europa 1816 ein „Jahr ohne Sommer.“
Die Industrialisierung zeigt ebenfalls Wirkung. Die globale Erderwärmung beginnt Ende des 19. Jahrhunderts.
Heute spielt der Weltklimarat (IPCC: Intergovemental Panel on Climate Change) als beratendes Gremium der Regierungen eine entscheidende Rolle. Er trägt die Erkenntnisse der Wissenschaft zusammen. In seinem Abschlussbericht 2023 fordert er ein sofortiges Umdenken und Handeln aller Regierungen, sofern das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, erreicht werden soll. Anderenfalls werden viele Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht sein, Menschen werden unter dem Anstieg des Meeresspiegel, dem Wassermangel und weiteren Auswirkungen zu leiden haben.
Rück- und vorwärts blickend bleibt festzuhalten, dass der Mensch zwar nicht alles beeinflussen kann, aber primär für die Erderwärmung Verantwortung zu tragen hat und sich dieser Verantwortung stellen muss.
Dies wurde in der anschließenden lebhaften Diskussion deutlich.
Ein auf Nachhaltigkeit und Schonung der Ressourcen ausgerichtetes Leben kann jeder führen. Das betrifft Ernährung, Mobilität, Wohnen, Freizeitgestaltung und den achtsamen Umgang miteinander.
Dafür steht die AG60plus des Unterbezirkes Schaumburg.
Ist Interesse geweckt: Der Vortrag steht hier zum Download bereit.
Im August wird die AG60plus des Unterbezirkes Schaumburg das Thema auf der Grundlage der derzeitigen Rechtslage weiter vertiefen. Interessierte sind herzlich willkommen.