Bericht zum Treffen der SPD AG 60plus am 19.09.2024: Besuch des Gedenk- und Lernorts in der ehemaligen Synagoge Stadthagen
Herr Jürgen Lingner, Gründungsmitglied des Fördervereins Vereins Ehemalige Synagoge Stadthagen e.V., gab einem Kreis Interessierter einen spannenden Einblick in die Geschichte der ehemaligen Synagoge, dem Schicksal der betroffenen Juden in Stadthagen und der heutigen Nutzung nach der umfangreichen Sanierung des Gebäudes. Frau Andrea Schubert, Mitglied des Fördervereins, gab einen Einblick in ihre Arbeit mit Schülern in der Synagoge.
Die Synagoge war bis zu Beginn des Nationalsozialismus Zentrum des jüdischen Lebens in Stadthagen. Danach diente sie als Lagerraum eines Malergeschäftes. 2007 entspann sich eine breite Diskussion um die Errichtung eines zentralen Denkmals, die Stadt mietete die Synagonge, der Förderverein wurde gegründet und erhielt den Auftrag die ehemalige Synagoge zu einem Dokumentations- und Gedenk- und Lernort zu gestalten. Nach zweijährige Bauzeit wurde die Synagoge im Beisein des niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil als Gedenk- und Lernort feierlich eröffnet.
Das Erdgeschoss dient als Raum für kleine Veranstaltungen und Ausstellungen. In einer digitalen Infotafel sind alle Denkmäler, Friedhöfe und Einzelschicksale der Juden in Schaumburg aufbereitet und abrufbar.
Das Obergeschoss ist als moderner Unterrichtsraum für Schulklassen und für Erwachsenenbildung eingerichtet. Durch die nach unten offene Empore spenden in beiden Etagen die mit farbigem Glas künstlerisch gestalteten Fenster ein besonderes Licht und verleihen dem Raum eine besondere Aura.
Die Bildungsarbeit leistet einen wichtigen Beitrag für das Demokratieverständnis in allen Altersklassen.
Eine Besonderheit des Vereins ist der Schaumburger Schreibwettbewerb „Spuren Schreiben“. Schülergruppen erarbeiten Szenen und Texte betroffener Schicksale und präsentieren sie in Vorführungen. Die Texte werden in einem Büchlein veröffentlicht.
Das Resumee der Gruppe: ein Besuch ist lohnenswert, die Synagoge ist ein Juwel der Geschichte Schaumburgs.